Von Süden kommend trifft man im Gebiet des Alto Cadore zuerst auf den Ort Valle. Diese Gemeinde der Belluneser Dolomiten mit etwa 2.000 Einwohnern liegt im sanften Tal am Fuße des Monte Antelao, 851 Meter über dem Meeresspiegel, unweit der Stadt Venedig.
In Valle di Cadore, einem Ort mit sehr weit zurückreichenden Ursprüngen, finden wir die Spuren einer fernen Vergangenheit, die auf das 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. zurückreichen. Interessante Zeugnisse aus dieser Zeit sind archäologische Fundstücke, Votivgegenstände aus römischer und vorrömischer Zeit, die heute im Archäologischen Museum der Ortsgemeinschaft „Magnifica Comunità di Cadore“ aufbewahrt sind.
Die wahre Schönheit und Besonderheit des Orts ist im Ortskern verborgen, im antiken Ortsteil Costa. Hier stehen harmonisch vereint Herrenhäuser im venezianischen Stil neben Wohngebäuden aus den ersten Jahrhunderten nach Christus und traditionellen Berghäusern des Cadore. Wenn man die suggestive Römerstraße entlang geht, trifft man auf antike Gebäude mit vielen Gewölben, Balkonen mit Wappen und malerische Ecken.
Auf den Ruinen einer Burg aus der Römerzeit erhebt sich eine der großartigsten Kirchen des Alto Cadore: die St. Martinskirche aus dem 18. Jahrhundert, die aber aus Sicherheitsgründen derzeit leider geschlossen ist. Es ist beeindruckend zu sehen, wie dieses Bauwerk auf einem Felsvorsprung über dem Boitetal emporragt. Erwähnenswert sind die Gemälde von Antonio Lazzarini und das Altarbild von Francesco da Milano, die sich in der Kirche befinden.
Darüber hinaus steht im Ortsteil Damos, den man über die charakteristische überdachte Brücke von Rualan erreicht, eine Kirche, die den Heiligen Andreas und Johannes gewidmet ist. Sie beherbergt eine Freskenmalerei von großem Interesse aus dem 14. Jahrhundert – eine der ältesten des Cadore – und stellt die Kreuzigung Christi dar.