Crépe de Oucèra Alte

Dieser Klettergarten besteht aus einem langen Felsband, das am Fuße der Felsformation Cinque Torri in einem Waldgebiet entlang der Straße von Cortina zum Giau-Pass liegt, von der aus man die Felswände erblicken kann. Der Klettergarten befindet sich in Südlage auf 1.700-1.800 Metern Höhe, weshalb man hier nicht nur in der Sommersaison, sondern auch im Frühling und im Herbst sowie bei günstigen Schneeverhältnissen sogar an sonnigen Wintertagen klettern kann. 

Crépe de Oucèra Alte ist der erste moderne Klettergarten Cortinas und unter anderem wegen des bequemen Zustiegs einer der unter den lokalen Kletterern beliebteste. Es gibt mehr als 80 Routen mit mittlerem bis hohem Schwierigkeitsniveau, darunter auch einige Mehrseillängenrouten mit Schwierigkeitsgraden von 6a bis 8b+. Die Seillängen weisen unterschiedliche Längen von maximal 40 Metern auf (weshalb ein 80 Meter langes Kletterseil ratsam ist) und die teils überhängenden Felswände sind aus splittrigem, löchrigem Dolomit beschaffen. Das Klettern auf diesen Routen ist kein Kinderspiel und erfordert Trittsicherheit. Die Absicherung entspricht dem Schwierigkeitsniveau der Routen, die Hakenabstände sind jedoch größer als im Klettergarten „Crépe de Oucèra Basse“. Zu den berühmtesten historischen Seillängen zählen: „Latte Acido“, „Melassa“ und „Patapunfete“.

Der Klettergarten unterteilt sich in 4 Sektoren, die über einen bequemen Wanderweg verbunden sind. Die Sektoren (von rechts nach links):

  • Der Sektor „Fedora“ besteht aus einer breiten, vertikalen Wand aus Dolomitgestein mit Löchern und Leisten. Dieser Sektor, der seinen Namen seiner berühmtesten und charakteristischsten Route zu verdanken hat, einer wunderschönen 6a-Aufwärmroute, erfordert technisches Klettern. 
  • Der Sektor „Magica“ ist durch eine überhängende Platte mit kompaktem Fels gekennzeichnet, bei der Technik und Ausdauer gefragt sind. Der Sektor unterteilt sich in zwei Felswände: eine gelbe und eine schwarze. Er umfasst einige der schönsten Sportkletterrouten Cortinas. Seinen Namen hat er der „Via Magica Armonia“ zu verdanken, einer herrlichen 7c-Ausdauerroute, die über eine Kante von seltener Schönheit mit Leisten und Löchern führt. 
  • Der Sektor „Babuska“ erfordert einen ganz anderen Kletterstil als die ersten beiden Sektoren: Der Fels ist brüchiger und die Wand stärker überhängend. Aus diesem Grund ist hier bei mittlerem bis hohem Schwierigkeitsniveau athletisches und kraftvolles Klettern erforderlich.
  • Der Sektor „Dita di Burro“ ist durch löchrige Routen mit Schwierigkeitsgraden von 6b bis 7 gekennzeichnet, bietet jedoch auch sehr schwierige Routen für technischeres Klettern: darunter die „Via Polvere“, eine durch Luca Zardini („Canón“), Mitglied des Alpenvereins „Gruppo Scoiattoli Cortina“, erschlossene Route mit Schwierigkeitsgrad 8b+, welche die anspruchsvollste des gesamten Klettergartens darstellt.

 

Zugang: Von Cortina aus fährt man in Richtung Giau-Pass/Falzarego-Pass und anschließend zur Ortschaft Pocol hinauf, lässt das Hotel „Argentina“ hinter sich und biegt auf die Landstraße SP638 in Richtung Giau-Pass ab. Nach 4 Kilometern Fahrt, bzw. einer Reihe von Geraden, parkt man rechter Hand auf einem lang gezogenen, aber engen offenen Platz. Von hier aus zweigen sowohl der Wanderweg 437 zur Felsformation Cinque Torri als auch die Wanderwege 434 und 437 zum Gebirgsmassiv Croda da Lago ab. Man schlägt etwas rechts vom Wanderweg zu den Cinque Torri einen Weg ein, der um einen bewaldeten Hügel herum nach etwa 100 Metern zum ersten Sektor (der vom Parkplatz aus zu sehen ist) führt.

Stützpunkte

Malga Peziè de Parù, la Baita Il Cervo e il bar-ristorante dell’Hotel Argentina

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