Höhenweg Nr. 1 - Elfte Etappe

Schwierigkeitsgrad
Schwer
Zeit
4 h
Start
Rifugio Pian de Fontana
Ziel
Bivacco del Marmol o Rifugio Bianchet

Von der Hütte “Pian de Fontana” geht man auf dem Wanderweg Nr. 514 in Richtung Süden, kommt über eine Weide und steigt auf 1.592 m Seehöhe an; nun geht es auf Serpentinen über einen Waldhang bis zu einer Wegkreuzung auf circa 1.500 m hinunter. Hier geht der Weg Nr. 520 ab, der zuerst in Richtung Süden und dann nach Osten durch das Ross - Tal bringt. Wir aber nehmen den Weg 514, steigen in Richtung Südwesten an, kommen dann über Serpentinen auf einen Hang hinauf und erreichen auf 1.704 m Seehöhe auf dem schroffen Bergrand die La Maretta - Scharte; sie liegt über einer wunderschönen Senke mit Alpenblumen, die von den roten Wänden des Talvéna eingerahmt ist.

Gegenüber thront der mächtige Schiara und ganz in der Nähe steht die Hütte “Casèra La Maretta” (1.709 m Seehöhe), die eventuell als Notunterkunft dienen kann; Wasser in der Nähe der Hütte. Der Wanderweg führt jetzt hoch oben durch das Vescovà - Tal, vorbei unter dem Cima della Scala und steilen Abhängen, und bringt schließlich auf Serpentinen bergab bis zur Kreuzung mit dem Wanderweg Nr. 518, der von der Bianchet - Hütte heraufkommt (siehe VARIANTE).SC

Wer jetzt zum Biwak auf dem Màrmol will, muss weiter auf dem Weg Nr. 514 in Richtung Südosten gehen und erreicht nach einem leichten Anstieg die Hütte „Casonét de Nerville“ (1.641 m Seehöhe), eine spartanische Notunterkunft. Vom “Casonét” steigt man am Talschluss in Richtung der Nerville - Scharte (die man aber nicht erreicht) bergan und kommt zu einem Felsen mit einer antiken Hirtenunterkunft. Von hier weg geht man in eine Talmulde, die den Boden der Schlucht bildet, die von der Màrmol - Scharte zwischen dem Schiara und dem Pelf herunter stürzt.

Über karsische Felsterrassen steigt man in die Schlucht ein, die im oberen Abschnitt nicht schwierige Felssprünge und einige Schneefelder hat und man erreicht schließlich in einer unglaublich wilden Naturlandschaft auf 2.262 m Seehöhe die Màrmol - Scharte. In Richtung Norden fällt hier ein steiler, vereister Felskanal hinunter; auch wenn er sehr einladend wirkt, raten wir wirklich davon ab, ihn hinunter zu klettern!

Von der Scharte geht es rechts den Markierungen entlang leicht bergan über Felsgelände, vorbei an einigen kleinen Schmelzwasserkanälen und dann etwas nach links durch einen Felskamin. Jetzt befindet man sich ungefähr 60 m oberhalb der Scharte und muss nach links über ein gesichertes Felsband und dann einige Felskamine bis zu einer Wegkreuzung gehen, an der der Gipfelweg auf den Schiara angezeigt ist. Von der Wegkreuzung (Achtung bei Nebel oder Schnee!) steigt man in Richtung Belluno über Felsen und Gras bis zum Rand eines großen Felsspalts bergab. Über einige Felsen, die mit Metallseilen entschärft sind, erreicht man schließlich den Biwak “Sandro Bocco” (2.266 m Seehöhe) auf dem Marmòl (einige behaupten auch, er sei auf 2.280 m). 4 Stunden von der Hütte “Pian de Fontana”.

Der Biwak auf dem Màrmol ist im Besitz der Sektion Dolo des Alpenvereins (CAI), wurde 1968 errichtet und ist nach einem gefallenen Soldaten der Alpintruppen benannt. Er hat 9 Schlaflager; ohne Aufsicht durchgehend geöffnet; Wasser in der Nähe - 5 Gehminuten in Richtung des Felssteigs. Vom nahen Ostkamm des Schiara hat man ein umwerfendes Panorama.

Vom Biwak aus hat man auch die einzigartige Gelegenheit, auf den Gipfel des Schiara (2.565 m Seehöhe) hinaufzusteigen: Auf dem Gipfel hat man ein Panorama, das als eines der schönsten der gesamten Dolomitenregion definiert wird. Für den Aufstieg braucht man ungefähr eine Stunde; man kommt über einige ausgesetzte Abschnitte, die aber technisch nicht schwierig sind. Für den Abstieg vom Gipfel hat man drei Möglichkeiten:

1- zurück zum Biwak auf dem Màrmol und weiter auf der Route des Höhenwegs Nr. 1 (wie in der zwoelften Etappe beschrieben); 

2- vom Gipfel weg über den Berti - Steig (südwestlicher Bergkamm) bis zur Gusèla - Scharte und zum Biwak „Della Bernardina“ und von hier über den Zacchi - Steig zur Hütte „7° Alpini“ hinunter; 

3- von der Gusèla - Scharte über den Alpinweg Sperti, den Biwak Sperti zur Hütte “7° Alpini“;

4-von der Gusèla - Scharte zur Bianchet – Hütte.

Varianten

Von der Hütte “Pian de Fontana” zur Bianchet - Hütte, ins Vescovà - Tal und auf die Bundesstrasse “Agordina“ Von der Hütte “Pian de Fontana” bis zur Kreuzung, wo die Wege Nr. 514 und 518 zusammentreffen - d.h. kurz vor dem „Casonét de Nerville“, wie in der elften Etappe beschrieben. Dann geht man auf den Weg Nr. 518, der auf ungefähr 1.600 m Seehöhe rechts (Richtung Südwesten) abzweigt und steil ins Vescovà - Tal hinunter bringt. Zuerst kommt man über Waldhänge und dann in die grüne Talmulde, die von hohen Schluchten umrahmt ist. Man überquert das ausgetrocknete Flussbett und ein Wiesengebiet. Hier wird der Wanderweg leichter ersichtlich, bringt durch einen Wald und geht unterhalb der verfallenen Hütte “Casèra della Valle“ (1.396 m Seehöhe) weiter. Man kommt dann auf einer Wiese heraus, durchquert eine kleine Talmulde und erreicht “Pian dei Gatt“, wo die Hütte “Furio Bianchet” (1.245 m Seehöhe) steht Die Bianchet - Hütte ist im Besitz des staatlichen Forstamts und wird von der Sektion Belluno des Alpenvereins (CAI) verwaltet. Sie steht auf einer schönen Lichtung auf dem Pian dei Gatt und wird von den mächtigen Felswänden des Schiara und der Felsnadel „Gusèla del Vescovà“ umrahmt. Die Hütte ist vom 20. Juni bis 20. September geöffnet und bietet einfaches Hotelservice mit 40 Schlafplätzen; Winterunterkunft mit 6 Plätzen; Wasser in der Hütte; Toiletten, Warmwasser und Dusche; Station des Bergrettungsdienstes CNSAS “118”; Telefon +39 0437 66 92 26. Von der Hütte weg geht man auf der Forststrasse, die mit der Nummer 503 markiert ist, in Richtung Westen, dann über einige Kehren durch den Wald des Vescovà - Tals und erreicht bei der Ortschaft Pinèi die Bundesstrasse 203 “Agordina“ auf 486 m Seehöhe. 4 Stunden von der Hütte “Pian de Fontana”. Mit dieser Variante beendet man das Abenteuer auf dem Höhenweg Nr. 1 nach nur 11 Tagen.

Info

Länge
6 km
Positiver Höhenunterschied
830 m
Negativer Höhenunterschied
195 m