Klettersteig Via Ferrata Galleria del Lagazuoi

Schwierigkeitsgrad
Einfach
Zeit
3 h 30 min
Start
Rifugio Lagazuoi
Ziel
Passo Falzarego

Der Klettersteig durch den Stollen des Kleinen Lagazuoi ist für Klettersteigfans ein absolutes Muss, da er in seiner Art einzigartig ist und es ermöglicht, für einige Augenblicke in die Geschichte des Ersten Weltkriegs in den Dolomiten einzutauchen. Auf der Tour kann man die damals von den Truppen geleistete Arbeit und deren durchstandenes Leid hautnah nachfühlen. Der berühmte spiralförmige Tunnel wurde während des Ersten Weltkriegs von italienischen Soldaten errichtet, die vom Martini-Felsband aus im Inneren des Kleinen Lagazuoi Stollen gruben, um die österreichischen Soldaten, die den Gipfel besetzten, zu überrumpeln.

Um vom Falzarego-Pass zum Einstieg des Klettersteigs zu gelangen, nimmt man entweder die Seilbahn „Lagazuoi“ oder, wenn man lieber zu Fuß unterwegs ist, den Wanderweg Nr. 402, der zur Scharte Forcella Travenanzes führt, um anschließend über den Wanderweg Nr. 401 die Bergstation der Seilbahn zu erreichen. Der Aufstieg zu Fuß dauert etwa 2 Stunden und ist im ersten Abschnitt etwas anspruchsvoll. Alternativ kann man über den Kaiserjägersteig, einem gesicherten Steig auf der gegenüberliegenden Seite des Lagazuoi, zum Klettersteig aufsteigen. Wenn man noch weitere Kriegssteige sowie die österreichisch-ungarischen Stellungen besichtigen möchte, sollte man unbedingt den dem Leutnant Mario Fusetti gewidmeten Klettersteig Via Ferrata Sottotenente Fusetti auf dem Hexenstein begehen.

An der Bergstation der Seilbahn auf dem Gipfel des Lagazuoi angekommen, lohnt sich eine Einkehr in die traumhaft gelegene Berghütte „Rifugio Lagazuoi“, deren Terrasse eine zauberhafte Aussicht bietet. Außerdem kann man von hier in wenigen Minuten den Gipfel des Kleinen Lagazuoi erreichen. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich nach Voranmeldung von einem Darsteller historischer Ereignisse in der Uniform des 3. Tiroler Kaiserjäger-Regiments jene historischen Ereignisse schildern zu lassen, die sich während des Ersten Weltkriegs auf dem Lagazuoi, dem Schauplatz der Gefechte zwischen der italienischen und der österreichisch-ungarischen Armee, zugetragen haben.

Von der Hütte aus kehrt man wieder zurück zur Bergstation der Seilbahn, wo man den Wegweisern für den Beginn des Wanderwegs folgt, der zu den Stollen führt. Nach einem kurzen Wegstück stößt man auf eine Hinweistafel für den Einstieg, wo die Tour in die durchgehend mit Drahtseil gesicherten Stollen beginnt. Da einige Tunnelabschnitte sehr niedrig und schlecht beleuchtet sind, sind ein Klettersteigset, Handschuhe und ein Helm unabdingbar. Außerdem muss man eine Taschen- oder Stirnlampe mitnehmen, da der Stollen an einigen Stellen sehr dunkel ist und nur durch wenige Fenster, die spektakuläre Ausblicke auf Cortina bieten, spärliches Tageslicht kommt.

Der Abstieg über die von den Truppen von Hand gegrabenen Stufen führt an verschiedenen historischen Bauwerken vorbei, die mit einer ausführlichen Beschreibung versehen sind und zahlreiche interessante geschichtliche Details bereithalten. Es gibt außerdem einige Stellen, an denen man für kurze Zeit den Stollen verlassen oder das herrliche Panorama von in den Fels gehauenen Fenstern aus genießen kann.

Bevor man die Tour beendet, kann man sie um einen Streckenabschnitt entlang des historischen Martini-Felsbandes erweitern, das aufgrund seiner historischen Bedeutung und des einzigartigen Panoramablicks von besonderem Interesse ist. Dieser zusätzliche Abschnitt führt an kleinen, in den Fels gehauenen Holzhäusern vorbei, die man besichtigen kann.

Nachdem man den Abschnitt entlang des Martini-Felsbandes zurückgelegt hat, kehrt man zu den Stollen zurück, um nach wenigen Minuten auf den Wanderweg Nr. 402 zu treffen, der schließlich auf der für den Aufstieg benutzten Straße wieder zurück zum Falzarego-Pass führt.

 

Stützpunkte

Rifugio Lagazuoi

Ausrüstung

Helm, Klettergurt, Klettersteighandschuhe und Klettersteigset. Kann es auch erforderlich sein ein Stirnlampe mitzunehmen.

Info

Höhe
2752 m
Negativer Höhenunterschied
647 m