In den ersten Jahrzehnten des Alpentourismus waren Besucher von einer tiefen, fast mystischen, Sehnsucht nach Entdeckung, Erkundung und epischen Sports in den Bergen gezogen.

Obwohl sich die Zeiten geändert haben - und auch die Touristen - haben diese frühen Tage ein Erbe hinterlassen, das in den Dolomiten noch sehr greifbar ist: die Berghütten.

 

Drei von Cortinas Berghütten haben eine besonders interessante Geschichte, in der sich Alpinismus und wichtige Persönlichkeiten mit den Olympischen Spielen 1956 verknüpfen.

 

Die Berghütte Rifugio Duca d'Aosta wurde 1938 von Giuseppe Lancedelli in einem strategischen Gebiet am Fuße des Tofanamassiv auf 2.098 Metern erbaut. Die Berghütte wurde nach dem Titel ihres angesehensten Stammgastes benannt: Prinz Amedeo von Savoyen-Aosta, Herzog von Aosta und Mitglied der italienischen Königsfamilie.
 Als Cortina 1956 Austragungsort der Olympischen Winterspiele war, fanden einige der Skirennen auf der Piste Olympia statt, die direkt am Rifugio Duca d'Aosta vorbeiführt. Das war nur eines der Ereignisse der Skigeschichte, die das Rifugio in über 80 Jahren Geschichte bezeugte.

 

Auch das Rifugio Pomedes liegt an der Seite der Olympia-Piste, in der Nähe des Ausgangspunktes der Rennen. Seinen Namen verdankt die Berghütte der Gegend, in der sie erbaut wurde: ein Ort, der aus 2.303 Metern einen außergewöhnlichen Panoramablick auf das Ampezzo-Tal bietet.

Luigi Ghedina war ein talentierter Bergsteiger und erfolgreicher Bergführer, der davon träumte, seine eigene Hütte zu bauen und bewirtschaften, um anderen Bergsteigern und Touristen eine angenehme und freundliche Umgebung zu bieten. Er sah die Möglichkeit seinen Traum zu verwirklichen, als sich die Olympischen Spiele näherten, und Ende 1955 war Rifugio Pomedes bereit, gerade rechtzeitig für die Spiele. Die Berghütte diente als privilegierter Blickwinkel, als Toni Sailer das Abfahrtsrennen gewann: seine erste Goldmedaille der drei, die er in Cortina gewann. 

 

Die dritte Berghütte, deren Geschichte mit der der Olympischen Spiele 1956 verknüpft ist, ist Baita Pié Tofana. Pié Tofana - wörtlich "Tofanas Fuß" - war der Ort, der während der Olympischen Spiele für die Zeitmesserhütte gewählt wurde, da das Gebiet sich am Ende der Olympiapiste befand.


Nach den Spielen wurde die Hütte für einige Jahre aufgegeben, bis Livio Calzà, der Bruder des Olympia Carlo Calzà, beschloss, sie in ein Restaurant umzuwandeln. Baita Pié Tofana wurde zu einem der besten und berühmtesten Restaurants von Cortina, und sein exzellenter Service und seine Küche haben bis heute gelebt. Das Restaurant wurde tatsächlich im Michelin-Führer 2021 mit einem „Teller“ ausgezeichnet.

 

Rifugio Duca d'Aosta, Rifugio Pomedes und Baita Pié Tofana beweisen, dass große Sportereignisse ein Erbe hinterlassen können, das über den Sport hinausgeht. Fünfundsechzig Jahre nach den Olympiaden sind sie immer noch Teil der wirtschaftlichen und sozialen Struktur von Cortina, und sie werden auch 2026 noch dort sein, um den olympischen Athleten wieder einen tollen Pistenkomfort anzubieten.

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