Bergbauernhöfe, Schatzkisten der lokalen Küche

In den Alpen ist eine Malga, im Deutschen auch Alm oder Berghütte, ein Gebäude, in dem traditionell Schaf- und Kuhhirten im Sommer leben, wenn Kühe, Schafe und andere Tiere auf den Bergwiesen weiden.
Im Ampezzotal sind einige der Bergbauernhöfe ihrer ursprünglichen Bestimmung treu geblieben, mit rundherum weidenden Tieren. Gleichzeitig haben sie sich jedoch verändert und wurden zu Orten der Erfrischung für Wanderer und andere Gäste. 
Eine Malga ist tatsächlich der perfekte Ort, um die enge Verbindung zwischen Tradition, Region und Essen zu erleben, die für die regionale Küche eine wichtige Rolle spielt. Vorwiegend werden traditionelle Gerichte serviert, häufig aus lokalen oder gar selbst erzeugten Zutaten. 
Eine Malga ist der ideale Erfrischungsort während einer Wanderung, um sich bei wohlverdientem Essen zu stärken und einen herrlichen Schnaps zu genießen, während man auf einer sonnigen Terrasse sitzt und die wunderbare Landschaft genießt. Außerdem kann sie auch ein wunderbarer Ausgangspunkt für einen Tag im Freien sein, insbesondere mit Kindern, die in der Natur spielen und sich mit den Tieren vertraut machen können.
Die Malghe in Cortina spielen nicht nur für den Tourismus eine wichtige Rolle, sondern auch zur Aufrechterhaltung traditioneller Aktivitäten und zum Schutz der Umwelt, denn sie wahren das jahrhundertealte, für Cortina typische Gleichgewicht zwischen Natur und Mensch. 

Desmonteà, der traditionelle Almabtrieb in Cortina

Der Herbst ist nicht nur eine wunderbare Jahreszeit, sondern auch der Zeitpunkt, zu dem der Alltag in Cortina wieder etwas traditioneller wird, weniger Touristen hier Urlaub machen und sich die Einheimischen auf den Winter vorbereiten. Jetzt kehren Kühe, Esel, Pferde und Schafe nach einem Sommer auf hochgelegenen Bergwiesen im Ampezzotal in den Ort zurück: Das ist der Almabtrieb, von den Einheimischen auch Desmonteà genannt.
Desmonteà ist traditionell ein Festtag: Früher hatte dieser Tag im Jahr eine besondere Bedeutung, da er für das Ende der warmen Jahreszeit stand und nicht nur die Tiere, sondern auch die Hirten ins Tal zurückkehrten. In Cortina wird der Almabtrieb bis heute jedes Jahr etwa Mitte Oktober gefeiert. Am Tag des Desmonteà ist der Bereich um die Bushaltestelle voll mit Kühen, Eseln und anderen Tieren, die von allen - insbesondere von Kindern - bestaunt werden. 
Örtliche Bauern verkaufen ihre Produkte an kleinen Ständen, Kinder können eine Vormittagsjause mit lokalen Spezialitäten genießen und alle sind zu einer traditionellen Bergjause mit Würstchen, Polenta und regionalem Käse am zu diesem Anlass organisierten Markt herzlich eingeladen.
Warum wird aber das Vieh überhaupt auf die Bergwiesen getrieben? Damit die Tiere unterschiedliche Grasarten fressen, das beste Wasser trinken und in der wunderbarsten Umgebung leben können. Dies ist in den von ihnen erzeugten Lebensmitteln zu erkennen! Beispielsweise konnte nachgewiesen werden, dass der Käse von Kühen, die den Sommer in den Bergen verbringen, mehr Omega-3-Fettsäuren enthält.