Um die Idee, auf eine Entdeckungsreise der olympischen Vergangenheit Cortinas zu gehen, noch reizvoller zu gestalten, empfehlen wir Ihnen im Folgenden eine Route, die Sie zu den Plätzen der Ampezzaner Abenteuer des charmantesten Geheimagenten der Kinowelt führt: Sein Name ist Bond, James Bond!


Die Liste exotischer und wunderschöner internationaler Locations, die den Widrigkeiten im Leben des weltberühmtesten Geheimagenten glücklicherweise als Drehorte dienten, ist nahezu unendlich; und die Königin der Dolomiten befindet sich natürlich auch darunter. Cortina erweist sich als perfekte Filmkulisse für das zwölfte Kapitel der bekannten Kinoserie: James Bond 007 – In tödlicher Mission (For Your Eyes Only, 1981, unter der Regie von John Glen). In diesem Film wird der Agent 007 zum fünften Mal von Roger Moore verkörpert. Dieser versetzt sich dann für zwei weitere Filme in die Rolle des Bond, um sich schließlich von der Figur zu verabschieden.

Das Thema des Films James Bond 007 – In tödlicher Mission ist eine freie Adaptation zweier im Sammelband In tödlicher Mission (For Your Eyes Only) enthaltenen Kurzgeschichten von Ian Fleming (Risiko und In tödlicher Mission). Es handelt sich um eine Produktion, die sich den üblichen 007-Klischees hingibt; darunter befinden sich der pseudorealistische Hintergrund des Kalten Krieges, die mit Liebesgeschichten durchzogenen Nebenhandlungen, die für die Erzählung relativ unwesentlichen Folterszenen und die internationalen, exotischen Schauplätze. Denkwürdig sind das von Sheena Easton gesungene Themenlied sowie die inmitten der Sportanlagen von Cortina d’Ampezzo gedrehten schwindelerregenden Actionsequenzen.

Die Wahl dieses bestimmten Gebirgsortes scheint vor allem durch dessen breites Angebot an Inspirationsquellen für herrliche Panoramen und aufregende Sequenzen motiviert zu sein: Auf den Abfahrtsstrecken Cortinas können im Tiefschnee inmitten von Tannen und weiträumigen weißen Schneeflächen mit voller Geschwindigkeit Verfolgungsjagden inszeniert werden. Doch auch die auf die Winterolympiade 1956 zurückreichenden Sportanlagen eignen sich für denselben Zweck.

Die erste Sportanlage, die im Film zu sehen ist, ist das eindrucksvolle Olympische Eisstadion. In dem anlässlich der Olympischen Winterspiele 1956 errichteten Eisstadion fanden sowohl die Eröffnungs- als auch die Abschlussfeier statt.
Anfangs handelte es sich um eine Anlage unter freiem Himmel, die zur Hälfte von dreistöckigen, hufeisenförmig angeordneten Holzrängen umgeben war, während die restliche Hälfte der Eisbahn bis zum Lokal des Stadions reichte. Nach ungefähr einem Jahrzehnt an Bauarbeiten wurde das Stadion 2003 zu einer überdachten Anlage.
Das Olympiastadion wird anlässlich der Olympischen Spiele 2026 erneut zum Protagonisten des großen Sports: Die angesichts der Veranstaltung vorgesehenen Bauarbeiten umfassen die Erneuerung und den Ausbau der hinteren Umkleidekabinen, die Erleichterung der Zugänglichkeit, die Realisierung eines Museumsweges zur Aufwertung der Anlage und ihrer Geschichte, die Entwicklung exklusiver Sky-Boxen und den Aufbau von Curlingbahnen unterhalb des jetzigen Spielplatzes.
 
In dem Film treffen Bond und der italienische Agent Ferrara im Lokal des Stadions, das über Tische im Freien verfügt, welche seinerzeit direkt an der Bahn gelegen waren, auf den Griechen Kristatos, während dieser sich dort aufhält, um seinen Protegé Bibi (die US-amerikanische Eiskunstläuferin Lynn-Holly Johnson) beim Training auf der Eisbahn zu beobachten. Das Stadion, beziehungsweise sowohl die innen liegende Eisbahn als auch der draußen liegende Parkplatz, wird dann erneut bei Flutlicht gefilmt, als 007 Ferrara in dem außerhalb des Stadions geparkten, knallroten Lotus Exige Sport 350 zurücklässt und nach Betreten der Eisbahn von falschen Hockeyspielern angegriffen wird.
Selbstverständlich kann sich James Bond die Gelegenheit nicht entgehen lassen, eine Skifahrt in süßer Zweisamkeit zu unternehmen. Die Piste, auf der er und die junge Bibi die Sonne und den frischen Schnee genießen, ist die berühmte „Olympia delle Tofane“.
Auf der bekannten Skipiste, die bei der Berghütte „Rifugio Pomedes“ auf 2.348 Metern Höhe beginnt, wird jährlich das Weltcup-Abfahrtsrennen der Damen ausgetragen.
Außerdem wird auf dieser Piste auch die Alpine Skiweltmeisterschaft 2021 stattfinden. 
Wie in den meisten sportlichen und aufregenden Szenen wurde Roger Moore auch in den Skisequenzen durch ein Double vertreten. Für einen Augenblick wird Moore jedoch in einer Nahaufnahme gezeigt, während er Ski fährt; der dabei angewandte Trick bestand darin, den Schauspieler mit einem Schlitten zu ziehen, damit dieser kein Risiko eingehen musste.
Unter den olympischen Locations, in denen sich die Widrigkeiten im Leben des James Bond abspielen, durfte ein Schwenk auf die Olympiaschanze „Trampolino Olimpico Italia“, eines der bekanntesten Symbole des olympischen Cortinas, nicht fehlen.
In dem Film erreicht Bond auf seiner spektakulären Flucht vor den Killern die Sprungschanze und steigt nach einer waghalsigen Tiefschneefahrt mitten durch den Wald zur Spitze der Anlage empor, um von dort abzuspringen, während der ostdeutsche Biathlet von der Landepiste aus versucht, mit einem Gewehr auf ihn zu schießen. 


Der Bau der ersten Sprungschanze geht auf das Jahr 1923 zurück und ist den Finanzierungen zu verdanken, die von den Hotelbesitzern Cortinas und dem Baron Carlo Franchetti, welchem die Schanze gewidmet wurde, bereitgestellt wurden.
Die Sprungschanze „Trampolino Franchetti“ wurde 1940 im Rahmen der Errichtung einer neuen Anlage auf „Trampolino Italia“ umbenannt. 

1955 wurde sie angesichts der Winterolympiade 1956 vollständig abgerissen und wieder aufgebaut, was sie zu jener imposanten Anlage machte, die heute noch die Besucher willkommen heißt, die vom Süden her nach Cortina gelangen. 1956 fanden auf der Sprungschanze „Trampolino Italia“ die Wettbewerbe im Skispringen und in der nordischen Kombination statt, doch bereits vor den Olympischen Spielen waren dort bedeutende Sportveranstaltungen abgehalten worden; die Schanze war nämlich als Austragungsort für die Nordische Ski-Weltmeisterschaft 1927 und die abgesagte Weltmeisterschaft 1941 gewählt worden.

Anlässlich der Olympiade 2026 sind Maßnahmen zur Aufwertung der Anlage vorgesehen. Die Sprungschanze ist nicht nur für Ortsansässige von großem historischem sowie gesellschaftlichem Wert, sondern auch ein „Denkmal für den Sport und die Tradition“, das Touristen und Sportler bei ihrer Ankunft in Cortina empfängt. Das Gelände wird während der Olympischen Spiele außerdem für verschiedene Zeremonien und Aktivitäten genutzt.
Die Skisprungschanze ist seit 1990 außer Betrieb, doch die Landepiste dient heute als Fußballfeld. Außerdem werden auf jenem Gelände, auf dem sich die Anlage befindet und das vom Ortsteil Zuel aus leicht zu Fuß erreichbar ist, Volks- und Dorffeste veranstaltet. 

Obwohl der Agent 007 im Film schließlich, stets gefolgt vom Motorrad des deutschen Athleten und Killers, auf die Bobbahn „Eugenio Monti“ auffährt, befindet sich die Bobbahn in Wirklichkeit ganz woanders als die Sprungschanze.
Doch die Filmkunst jongliert bekanntlich mit realen Distanzen, um selbst die am weitesten voneinander entfernten Orte angrenzend erscheinen zu lassen. Ohne zu berücksichtigen, dass für den Agenten Bond nichts unmöglich ist. Bevor 007 auf halsbrecherische Weise auf die Bobbahn auffährt, wird ein vierköpfiges Bobteam beim Anschieben am Start ins Bild genommen, kurze Zeit später gefolgt vom Agenten Bond auf Skiern, dem wiederum der Killer auf dem Motorrad dicht auf den Fersen ist.


Die Bahn wurde 1924 errichtet, doch die ersten Zeugnisse der Ausübung des Bobsports in Cortina und Italien gehen auf die Jahre 1905-1906 zurück. 
Nach ihrer Schließung im Jahr 2008 ist angesichts der sportlichen Großveranstaltungen des Jahres 2026 eine Umstrukturierung der Bobbahn geplant. Die Umbauarbeiten umfassen die Beibehaltung der Streckenführung bei gleichzeitiger Anpassung der Bahn an die Disziplinen Skeleton und Rennrodel (Milderung härterer Kurven und klarer definierte Bahnen). Sie sollen 2020 starten und die Bahn soll im Oktober-November des Vorjahres der Olympiade einsatzbereit sein, damit die Teams aller drei Disziplinen die Rennstrecke erproben können. 
Am Ziel, am Start und entlang der Strecke werden Zuschauertribünen aufgebaut. Nach der Olympiade wird die Bobbahn die einzige in Betrieb befindliche Bahn Italiens sein, weshalb geplant ist, dass sie auch für andere Wettkämpfe (Bob-, Skeleton- und Rennrodel-Weltmeisterschaften) eingesetzt und sowohl von italienischen als auch ausländischen Teams befahren wird.
Leider zählt die Geschichte der Bobbahn auch einige bei der Abfahrt ums Leben gekommene Athleten. Außer ihnen fand auch eines von Roger Moores Doubles durch einen Unfall während der Dreharbeiten den Tod.

Cortina und seinen olympischen Anlagen ist es also gelungen, sogar den legendären Agenten Bond für sich einzunehmen. Doch dies war keineswegs das erste Mal, dass die Skisprungschanze, das Eisstadion, die Olympia-Piste und die Bobbahn von den Filmkameras verewigt wurden; den ersten Anlass stellte 1956 die Herstellung des offiziellen Dokumentarfilms der 7. Winterolympiade, Der weiße Sieg (White Vertigo), dar. Der vom italienischen Filmunternehmen Istituto Luce produzierte Film steht noch immer auf dessen offizieller Webseite unter diesem Link zur Verfügung.

Alle, die sich eine Totalimmersion in das einstige olympische Cortina wünschen, sollten sich den Link in Erwartung der nächsten Veranstaltung unbedingt ansehen!


– EMPFOHLENE TAGESTOUR (Dezember bis April) –

 

  • Für erfahrene Skifahrer ist es ein Muss, auf der Skipiste „Olympia delle Tofane“ eine Skifahrt auf den Spuren von James Bond zu genießen. Zur Piste gelangt man, indem man von Piè Tofana aus mit der Seilbahn zur Berghütte „Rifugio Duca d’Aosta“ fährt und von dort aus weiter zum „Rifugio Pomedes“. Als Alternative für diejenigen, die die Skipiste nur aus der Höhe bewundern möchten, bietet die Berghütte „Rifugio Pomedes“ einen fantastischen Ausblick auf die „Olympia delle Tofane“ und die beeindruckende Ampezzaner Umgebung.
     
  • Entlang der Straße von Piè Tofana zum Zentrum Cortinas gibt es die Möglichkeit, in der „Bob Bar“, einem kleinen Lokal in traditionellem Stil, in dem man ein schnelles Mittagessen auf der Basis köstlicher, warmer, belegter Brötchen einnehmen kann, Rast zu machen. Wie schon der Name sagt, befindet sich das Lokal in der Nähe des Ziels der Bobbahn „Eugenio Monti“.
     
  • Nach dem Mittagessen kann man in nur 10 Autominuten die Ortschaft Zuel di Sotto erreichen. Von hier aus gelangt man über eine kurze, mitten durch den Wald führende Wanderung zur Olympiaschanze „Trampolino Olimpico Italia“. Wer diese gerne von einer anderen Perspektive aus bestaunen möchte, kann sich mit dem Auto zur einstigen Landepiste der Skispringer begeben, die eine ausgezeichnete Sicht auf die Sprungschanze bietet.
     
  • Ein vergnüglicher Nachmittagseislauf im Olympischen Eisstadion erweist sich schließlich als perfekter Abschluss dieser Tagestour, die im Zeichen der Entdeckung der olympischen Plätze von Cortina d’Ampezzo steht.


Konsultieren Sie die Karte mit den Locations des Films und entdecken Sie die empfohlenen Plätze mit einem Klick!