Bèco d’Ajàl

Der Klettergarten befindet sich nördlich des Gebirgsmassivs Croda da Lago in einer herrlichen Panoramalage mit privilegiertem Blick auf Cortina und die umliegenden Berge, vom Tofane-Massiv bis hin zum Monte Antelao. Der Bèco d’Ajàl ist ein großer Felsturm oder Felszahn, der auch vom Zentrum Cortinas sichtbar und von mehreren kleineren Felstürmen umgeben ist, die Teil des Sportklettergebiets sind. Der Klettergarten liegt auf einer Höhe von 1.750 Metern und bietet Felswände mit unterschiedlichsten Ausrichtungen und Lagen. Es herrschen hier relativ niedrige Temperaturen, weshalb der Klettergarten für die Sommerzeit (Juni-September) geeignet ist. Nach lang anhaltendem Regen bleiben die Wände meist mehrere Tage lang feucht.

Der Klettergarten besteht aus drei mächtigen, 60 bis 80 Meter hohen Felsblöcken. Die großteils überhängenden Felswände mit ziemlich hohen Schwierigkeitsgraden sind aus festem, gelbem und schwarzem Riffdolomit mit Löchern und Leisten beschaffen. Es gibt etwa fünfzig Routen, die vom Alpenverein Cortinas „Gruppo Scoiattoli Cortina“ mit Bohrhaken abgesichert wurden. Sie weisen Schwierigkeitsgrade von 6a bis 8c und Längen von 20-40 Metern auf und erfordern einen vorwiegend auf Ausdauer basierenden Kletterstil. Gemessen an derart hohen Schwierigkeitsgraden und überhängenden Felswänden, liegen die Fixpunkte ziemlich weit voneinander entfernt, sind jedoch stets gut abgesichert. 

Genau in diesem Klettergarten wurde 2003 die erste 8c-Route Cortinas unter dem Namen „Schiaffo“ (bzw. „Ohrfeige“) durch das „Scoiattoli“-Vereinsmitglied Luca Zardini („Canón“) erschlossen.

Zugang: Von Cortina aus fährt man in Richtung Giau-Pass/Falzarego-Pass und anschließend zur Ortschaft Pocol hinauf, lässt das Hotel „Argentina“ hinter sich und biegt auf die Landstraße SP638 in Richtung Giau-Pass ab. Nach etwa 1,5 Kilometern Fahrt parkt man kurz vor der Almhütte „Malga Peziè de Parù“ linker Hand, um dann zu Fuß auf dem Saumpfad weiterzugehen, der in das Formin-Tal (Val di Formin) führt. Man folgt dem Pfad einige hundert Meter, um gleich nach der Brücke links abzubiegen und dem Wegweiser zum Klettergarten zu folgen. Nach einem kurzen flachen Streckenabschnitt geht es rechts durch einen Tannenwald hinauf, bis man nach etwa dreißig Minuten eine flache Lichtung erreicht, wo die Vegetation etwas spärlicher wird und den Blick auf die ersten Felsblöcke freigibt. Von hier aus nimmt man rechter Hand den Wanderweg in Richtung der Felsblöcke, der in 5 Minuten zum Klettergarten führt.