Wanderung zur Berghütte Rifugio Nuvolau

Schwierigkeitsgrad
Medium
Zeit
5 h
Start
Passo Giau
Ziel
Passo Giau

Der Giau-Pass ist ein Ort von unglaublicher Schönheit, inmitten von Wiesen und umgeben von einigen der schönsten Berge der Dolomiten: Hier kann man das Ampezzaner Tal aus der Höhe und die Berge Gusela der Nuvolau-Gruppe, Croda da Lago, Lastoi de Formin und den Monte Cernera bestaunen. Der Pass ist ein historisch bedeutender Ort: Genau hier befand sich nämlich einst die Grenze zwischen der Republik von Venedig und der österreichisch-ungarischen Monarchie. Auch Fahrrad- und Motorradfahrer sollten sich den Giau-Pass keinesfalls entgehen lassen.


Vom Parkplatz am Giau-Pass nimmt man den Wanderweg 443: Linker Hand kann man die zerklüfteten Felswände des Klettersteigs „Ra Gusela“ bewundern und rechter Hand die Profile der Gebirgsmassive Croda da Lago und Lastoi de Formin. Der Wanderweg ist sehr abwechslungsreich und verläuft teils mitten durch den Wald, teils auf freien Flächen mit vielen Panoramapunkten. Etwa innerhalb einer Stunde steigt der Wanderweg in steilen Serpentinen auf den Berg Crépe dei Ronde an. Nach Erreichen des Gipfels befindet man sich auf einer freien Fläche mit Blick auf die Felsformation Cinque Torri und die Berghütte „Rifugio Cinque Torri“. Entweder man geht an der Felsformation und der Berghütte vorbei oder man hält sich eher links und wandert direkt hinauf zur Berghütte „Rifugio Scoiattoli“; in beiden Fällen kreuzt man den Wanderweg 439, dem man bis zur Berghütte „Rifugio Scoiattoli“ folgt, die aus einer Höhe von 2.255 Metern eine herrliche Aussicht auf die Cinque Torri bietet. Von hier geht man weiter den Wanderweg 439 entlang zur Berghütte „Rifugio Averau“ und kann während des Aufstiegs den weiten Blick auf Cortina genießen. Von der Berghütte „Rifugio Averau“ erreicht man in weniger als einer Stunde das „Rifugio Nuvolau“, indem man stets dem Wanderweg 439 folgt. Das „Rifugio Nuvolau“ mit seinem typischen, traditionellen Ambiente stellt die älteste in der Ampezzaner Talmulde errichtete Berghütte dar: 1883 auf dem gleichnamigen Berg auf 2.575 Metern Höhe erbaut, bietet sie ein atemberaubendes Panorama und einen privilegierten 360°-Rundblick auf die Ampezzaner Talmulde, die darunter liegenden Cinque Torri und außerdem auf das Tofane-Massiv und den Berg Marmolada. 

Auf Initiative von Oberst Richard von Meerheimb aus Sachsen erbaut, der in Cortina d’Ampezzo eine schwere Lungenkrankheit auskuriert hatte, wurde diese Schutzhütte am 11. August 1883 feierlich eröffnet. Um seine Dankbarkeit an das Tal, das ihn beherbergt und geheilt hatte, der Nachwelt zu offenbaren, spendete der Oberst der örtlichen Sektion des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins Geld unter der Bedingung, es für die Errichtung einer Schutzhütte zu verwenden. Aus Dankbarkeit für die großzügige Geste des Genesenen benannte die Sektion Ampezzo des Alpenvereins das „Refugium“ Sachsendankhütte, d.h. die Hütte des Dankes des Sachsen. Nach dem Ersten Weltkrieg, nachdem die Zuweisung an die Alpenvereins-Sektion Cortina bestätigt worden war, erweiterte sie die Hütte und eröffnete 1930 für alle Bergsteiger ein größeres, gemütliches Rifugio mit dem Namen Rifugio Nuvolau, einst und heute ein beliebtes Ziel für Bergliebhaber.

Nachdem man den Blick in der faszinierenden, schönen Natur schweifen hat lassen, geht es auf dem gleichen Wanderweg wieder zurück zur Berghütte „Rifugio Averau“. Der Abstieg hält eine Sicht auf den mächtigen, sich hinter der Hütte scharf abzeichnenden gleichnamigen Berg bereit. Auch diese Hütte ist eine für ihre ausgezeichnete Küche renommierte Raststätte, die von einer großen Panoramaterrasse aus eine fantastische Aussicht bietet. 

Von hier geht es auf dem Wanderweg 464 unterhalb des Ski-Sessellifts inmitten der Weiden und Wiesen des Giau-Passes weiter zur Berghütte „Rifugio Fedare“. Bei der Wegkreuzung mit dem Wanderweg 452 folgt man diesem Weg, der entlang des Fußes der Berge Nuvolau und Gusela der Nuvolau-Gruppe wieder zurück zum Giau-Pass führt. Von dort bietet sich einem der Anblick der hoch am Gipfel des Monte Nuvolau gelegenen und sich am Horizont abzeichnenden gleichnamigen Berghütte, die Wanderern, Bergsteigern und Bergführern seit 1883 Gastfreundschaft gewährt.


Mit dem Bus: Vom Busbahnhof in Cortina nimmt man den Bus in Richtung Giau-Pass und steigt beim Pass aus (Fahrpläne auf der Webseite des Busunternehmens Dolomiti Bus konsultieren).

Mit dem Auto: Vom Zentrum Cortinas aus nimmt man die Staatsstraße in Richtung Falzarego-Pass/Giau-Pass. Nachdem man die etwa 20 Minuten vom Zentrum entfernte Ortschaft Pocol (rechter Hand befindet sich das große Hotel Argentina) hinter sich gelassen hat, biegt man links in Richtung Giau-Pass ab. 

 

Stützpunkte

Berghotel Passo Giau, Rifugio 5 Torri, RIfugio Scoiattoli, Rifugio Averau, Rifugio Nuvolau

Info

Länge
9,8 km
Höhe
2575 m
Positiver Höhenunterschied
612 m
Negativer Höhenunterschied
612 m